Die Bedeutung des Bodens für
Weinqualität und -charakter muß nicht besonders betont
werden und wurde im Rahmen der
Terroir-Betrachtung
bereits diskutiert. Der Boden bedeckt das Ausgangsgestein am
Mittelrhein mit einer teilweise nur dünnen, teilweise aber auch
mehrere Meter mächtigen Schicht. Bestandteile des Bodens sind die
durch Verwitterung des Gesteins entstandenen mineralischen
Bestandteile, aus abgestorbenen Lebewesen und deren Ausscheidungen
entstandene organische Komponenten, sowie Luft und Wasser. Aus dem
Zusammenspiel dieser Bodenbestandteile ergeben sich die fundamentalen
Eigenschaften eines Bodens. Die Bodenporen bestimmen den Wasser- und
Lufthaushalt: Um das Wasser aus allerkleinsten Poren saugen zu
können, reicht die Saugspannung der Pflanzen nicht aus - zu
große Poren jedoch können das Wasser nicht halten. So ist
nur das in Poren zwischen 0,0002mm und 0,01mm gespeicherte Wasser
pflanzenverfügbar
[28].
Die Bodenart
(Korngrößenzusammensetzung) und die Lagerungsdichte
entscheiden darüber, welcher Anteil der Poren eines Bodens in die
drei Größenklassen fällt. Ein Maß für die
Wasserspeicherfähigkeit eines Bodens ist die
nutzbare
Feldkapazität, die die Menge an pflanzenverfügbarem
Wasser
angibt, die der Boden gegen die Schwerkraft zurückhalten kann. Die
Bodenart bestimmt neben der Korngrößenzusammensetzung auch
das Angebot an mineralischen Nährstoffen, das der Rebe zur
Verfügung steht. Die Weinbergsböden des Anbaugebietes
Mittelrhein werden seit Jahrhunderten vom Menschen bearbeitet. Durch
tiefes Umgraben, sogenanntes Rigolen, wurde der Boden durchmischt und
gelockert sowie mit Fremdmaterial wie etwa Schlacke, Kompost oder
Trester angereichert. Weinbergsböden werden in der Bodenkunde als
Rigosole
bezeichnet.
Die
Weinbergsböden des Mittelrheins wurden in den 1954-1987 von
verschiedenen Wissenschaftlern kartiert, seit 2006 liegen die Daten in
digitalisierter Form vor
[29].
Leider
wurden diese Arbeiten nur in Rheinland-Pfalz durchgeführt,
sodaß für die Weinberge nördlich von Rheinbrohl keine
Daten vorliegen. Für die Weinbergsböden wurden
Leitbodenformen erarbeitet, in denen Böden mit ähnlichen
Eigenschaften zusammengefaßt wurden. Als bodenkundliche Merkmale
wurden die
Tiefe
des
Rigolhorizontes, die
Feinbodenart,
der
Volumenanteil
des
Grobbodens (Material größer 2mm), der
Carbonatgehalt,
der
pH-Wert,
sowie die
nutzbare
Feldkapazität
(nFK) des Bodens bis 1m Tiefe in mm (l/m2) erhoben. Analysiert man die
vorliegenden Weinbergsbodenkarten, so kristallisieren sich 16
verschiedene Leitbodenformen heraus, die die Weinberge des Mittelrheins
dominieren. Hier liegt gewissermaßen der Schlüssel zum
grundlegenden Verständnis des Zusammenhanges von Boden und
Weincharakter als eines der wichtigsten Aspekte von Lagentypizität
am Mittelrhein. Im Folgenden werden die 16 wichtigsten
Leitbodenformationen des Mittelrheins vorgestellt und versucht, anhand
der Verknüpfung mit den Einzellagen, in denen der jeweilige Boden
dominiert, Zusammenhänge von Boden und Weincharakter
herauszuarbeiten.
Für 7 dieser 16 Leitbodenformen wurde versucht, den Weincharakter
nicht nur verbal, sondern auch in Form standardisierter Aromadiagramme
zu beschreiben. Diese Aromadiagramme wurden erstellt, indem
Verkostungsnotizen von Rieslingen der Jahrgänge 2003-2007, die dem
jeweiligen Bodentyp zugeordnet werden konnten, ausgewertet wurden.
1. Böden aus Quarziten
des Devon 1.1.
Rigosol-Pararendzina aus carbonathaltigem Schuttlehm (Quarzit/Devon)
über anstehendem Quarzit (Devon)
nFK100: 71
pH:
7,9-8,6
Lage:
Bopparder
Hamm Ohlenberg (ca. 50%)
Der Feinboden besteht aus schluffigem Lehm, der Grobbodengehalt ist mit
25-50% relativ niedrig. Unter einer nur 75cm dünnen Bodenschicht
beginnt bereits der felsige Untergrund. Charakteristisch ist - wie auch
in anderen Böden des Bopparder Hamm - der Kalkgehalt, der zu einer
leicht basischen Bodenreaktion führt. Dieser Kalkgehalt verringert
die Auswaschung von Nährstoffen und verbessert damit das
Nährstoffangebot. Der Boden besitzt eine höhere
Wasserspeicherfähigkeit als die meisten Weinberge des
Mittelrheins. Die
Ohlenberg-Rieslinge sind kraftvoll und zeigen blumige Aromen sowie
ausgeprägte
Fruchtnoten,
die von grünen Früchten bis hin zu sehr opulenten Aromen
tropischer
Früchte reichen können. Hinzu kommt eine deutliche
Mineralität sowie eine manchmal pfeffrige Würze, die oft den
Nachhall dominiert.
2. Böden aus
quarzitischen Sandsteinen
des Devon 2.1. Rigosol-Regosol aus
Schutt
(Grauwacke/Devon)
nFK100: 14
pH:
4,7-5,4
Lage:
Obernhofer
Goetheberg (ca. 90%)
Der Feinboden besteht aus schwach tonigem Lehm, allerdings
dominiert
der Grobboden mit mehr als 75%. Der Boden gehört zu den sauersten
Böden des Mittelrheins und besitzt gleichzeitig die geringste
Wasserspeicherfähigkeit, ist allerdings sehr tiefgründig.
Hier werden die Reben unter Streß gesetzt und dazu gezwungen,
tief zu wurzeln! Bodenverbesserungen sind hier essentiell und in
heißen Jahren ist Trockenstreß ein großes Problem.
Die Rieslinge vom Goetheberg sind saftig, mineralisch, schlank und
säurebetont, dabei riechen sie oft nach heimischen Früchten.
2.2.
Rigosol-Regosol aus
Lehmschutt (Grauwacke/Devon) über anstehender Grauwacke (Devon)
nFK100: 42
pH:
6,1-6,8
Lage:
Leutesdorfer
Forstberg (ca. 70%)
Der Feinboden besteht aus mittel-sandigem Lehm,
bereits in 75cm Tiefe
beginnt der felsige Untergrund. Der Grobbodengehalt ist mit 50-75%
typisch für den Mittelrhein, gleiches gilt für die
Wasserspeicherfähigkeit. Die Bodenreaktion ist beinahe neutral.
Dieser Boden ergibt kraftvolle
Rieslinge mit oftmals herben Fruchtnoten, die von Zitrus über
Pfirsich bis hin zu Äpfeln reichen. Die Würze dieser
Rieslinge kann dabei manchmal in feinherb-bittere Noten umschlagen.
2.3.
Rigosol-Regosol aus
Schuttlehm (Grauwacke/Devon)
nFK100: 96
pH:
6,8-7,9
Lage:
Hammersteiner
In den Layfelsen (ca. 60%),
Hammersteiner
Schloßberg (ca. 30%)
Der Feinboden des Rigolhorizontes besteht aus stark lehmigem Sand. Der
Boden ist tiefgründig, da in 85cm Tiefe kein Gestein ansteht,
sondern ein dem Rigolhorizont ähnlicher Boden folgt. Der
Grobbodengehalt ist mit 25-50% relativ niedrig, es resultiert eine
höhere Wasserspeicherfähigkeit als in den meisten Lagen des
Mittelrheins. Die
Rieslinge aus der Lage In den Layfelsen sind kraftvoll und bukettreich,
mit opulenter Frucht,
Würze und Schiefernote.
3. Böden aus Schiefern des Devon
3.1.
Rigosol-Regosol aus flachem
Lehmschutt
(Schiefer/Devon) über anstehendem Schiefer (Devon)
nFK100: 33
pH:
5,4-6,1
Lage:
St.
Goarer Ameisenberg (östlicher Teil, ca. 50%)
Der Feinboden besteht aus schwach tonigem Lehm, der Grobbodengehalt ist
mit der Mehrheit der Mittelrhein-Lagen vergleichbar. Die
Wasserspeicherfähigkeit ist leicht unter dem Durchschnitt, die
Bodenreaktion leicht sauer. Bemerkenswert ist, dass bereits in 50cm
Tiefe Gestein ansteht. Es handelt sich damit um den flachsten
Rigolhorizont unter den wichtigsten Leitböden des Anbaugebietes.
3.2.
Rigosol-Regosol aus
Lehmschutt
(Schiefer/Devon) über anstehendem Schiefer (Devon)
nFK100: 46
pH:
5,4-6,8
Lage:
Kauber
Roßstein (100%),
Kauber
Backofen
(100%)
Enghöller
Bernstein
(ca. 95%)
Dieser, durch Verwitterung dunklen Hunsrückschiefers gebildete
Bodentyp ist der am häufigsten vorkommende Leitboden in den
Weinlagen des Mittelrheins. Der Feinboden besteht aus kalkfreiem,
schwach tonigem Lehm, der Grobbodengehalt beträgt 50-75%. Bereits
in 70cm Tiefe beginnt der felsige Untergrund. In diesen
durchlässigen Boden wird Niederschlagswasser schnell aufgenommen,
jedoch nur begrenzt gespeichert. Der Boden erwärmt sich schnell
und speichert diese Wärme sehr gut. Der Boden ist schwach sauer,
das Nährstoffangebot eingeschränkt. Da Nährstoffe nur
schwach gebunden werden, werden sie schnell wieder ausgewaschen - auch
eingetragene organische Substanz wird schnell abgebaut. Rieslinge aus
diesem Boden sind elegant und filigran. Sie sind "Ausdruck der Feinheit
des Lebens, die es zu ergründen gilt" (Dr. Steffen Maus,
[28]). In der Nase
dominieren Aromen
heimischer Früchte (Birne, Apfel, Pfirsich), hinzu kommen
feinwürzig-mineralische Noten und eine lebendige Säure.
3.3.
Rigosol-Pararendzina aus
carbonathaltigem Lehmschutt
(Schiefer/Devon) über anstehendem Schiefer (Devon)
nFK100: 47
pH:
7,9-8,6
Lage:
Bopparder
Hamm Mandelstein (ca. 70%)
Der Feinboden besteht aus kalkhaltigem, schwach tonigem Lehm, der
Grobbodengehalt beträgt 50-75%. In 75cm Tiefe beginnt der felsige
Untergrund. Die Wasserspeicherfähigkeit ist mit 3.2. vergleichbar,
hervorstechendes Merkmal ist der hohe Kalkgehalt, der große Teile
des Bopparder Hamm prägt. Der
Mandelstein bringt sehr
fruchtbetonte, weiche und volle Rieslinge hervor, in denen
die Würznoten nicht so deutlich hervortreten, wie in den Weinen
vom benachbarten Feuerlay. Die Mandelstein-Rieslinge zeigen häufig
blumige sowie sehr reife Aromen, die von Pfirsich und exotischen
Früchten bis hin zu karamellisierten Noten reichen.
3.4.
Rigosol-Regosol aus
Lehmschutt
(Schiefer/Devon) über anstehendem Schiefer mit
Grauwackeeinschaltungen (Devon)
nFK100: 51
pH:
6,1-6,8
Lage:
Hammersteiner
Schloßberg (ca. 40%)
Der Feinboden besteht aus kalkfreiem, sandig-tonigem Lehm, der
Grobbodengehalt beträgt 50-75%. Der felsige Untergrund steht in
80cm Tiefe an. Der Boden ist sehr ähnlich wie 3.2, mit etwas
weniger saurer Bodenreaktion, etwas größerer Tiefe des
Rigolhorizontes und minimal höherer Wasserspeicherfähigkeit. Der
Schloßberg ergibt
einen haltbaren, stahligen Riesling mit
dezenter
Blume.
3.5. Rigosol-Regosol aus
Lehmschutt
(Schiefer/Devon)
nFK100: 65
pH:
6,1-6,8
Lage:
Braubacher
Marmorberg (ca. 40%)
Der Feinboden besteht aus sandig-tonigem Lehm, der Grobbodengehalt
beträgt 50-75%. Dieser Boden besitzt eine für
Mittelrhein-Verhältnisse erhöhte Wasserspeicherfähigkeit
und ist tiefgründig. Beide Faktoren bedingen, dass der
Wasserstreß für die Reben in diesem Boden erheblich
vermindert ist, da sie tief wurzeln können. Der Marmorberg besitzt
das Potential für blumige, fruchtbetonte und
geschliffene Rieslinge.
3.6. Rigosol-Regosol aus
Schuttlehm
(Schiefer/Devon) über anstehendem Schiefer (Devon)
nFK100: 68
pH:
5,4-6,1
Lage:
Niederheimbacher
Froher Weingarten (ca. 95%)
Bacharacher
Hahn (ca. 75%)
Kauber
Bluechertal
(ca. 75%)
Engehöller
Goldemund
(ca. 50%)
Der Feinboden besteht aus kalkfreiem, schwach tonigem Lehm, der
Grobbodengehalt beträgt 25-50%. In 75cm Tiefe steht das felsige
Grundgestein an. Der Boden ist vergleichbar mit 3.2, allerdings
stärker verwittert, was sich in dem höheren Feinbodenanteil
bemerkbar macht und die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens etwas
verbessert. Dieser Boden chrakterisiert einige der besten Lagen des
Anbaugebietes. Der Boden ist schwach sauer,
das Nährstoffangebot eingeschränkt. Da Nährstoffe nur
schwach gebunden werden, werden sie schnell wieder ausgewaschen - auch
eingetragene organische Substanz wird schnell abgebaut. Rieslinge aus
diesem Boden sind elegant und filigran. In der Nase dominieren Aromen
heimischer Früchte (Apfel, Pfirsich), hinzu kommen
feinwürzig-mineralische Noten.
Peter
Josts Rieslinge
vom Bacharacher Hahn zeigen exemplarisch, was diesen Boden
charakterisiert: Sie wirken beinahe
leichtgewichtig und weich, besitzen aber immer eine sehr
ausgeprägte, fruchtige Aromatik sowie würzig-mineralische
Noten in unterschiedlicher Intensität. Es sind besonders die
filigranen, opulent nach reifem Apfel, Pfirsich und Ananas duftenden,
würzig-mineralischen Rieslinge vom Bacharacher Hahn, die zur
absoluten Spitze des Anbaugebietes Mittelrhein gehören.
4. Böden aus lehmigen
Terassensedimenten 4.1. Rigosol-Regosol aus
Kieslehm
(Terassensediment/Pleistozän)
nFK100: 123
pH:
6,1-6,8
Lage:
Hammersteiner
Hölle (ca. 90%)
Der Feinboden besteht aus kalkfreiem bis kalkarmem, schwach sandigem
Lehm, der Grobbodenanteil beträgt 25-50%. Der Boden ist
tiefgründig und besitzt eine ausgesprochen hohe
Wasserspeicherfähigkeit. Auf diesem Boden entstehen Weine, die
eher durch Frucht als durch Mineralität gekennzeichnet sind. Hier
wachsen frühreifende Rieslingweine mit Aromen von Äpfeln und
Birnen bis hin zu Bananen, in der Hammersteiner Hölle gedeihen
auch die Burgunder sehr gut.
5. Böden aus Schuttlöß
5.1.
Rigosol-Parendzina aus
Schuttlöß
(Löß/Pleistozän)
nFK100: 145
pH:
7,9-8,6
Lage:
Bopparder
Hamm Feuerlay (ca. 50%)
Der Feinboden besteht aus kalkhaltigem, mittel bis stark
tonigem
Schluff, der Grobbodengehalt beträgt 25-50%. Der Boden ist
tiefgründig, kalkhaltig und besitzt eine sehr hohe
Wasserspeicherfähigkeit. Im Bopparder Hamm Feuerlay
bringt dieser Boden sehr kraftvolle, füllige Weine hervor, die
neben komplexen
Fruchtspektren, blumigen und karamellisierten Aromen, über ausgeprägte
Aromen strenger Gewürze
verfügen.
6. Kolluvien aus
Gesteinsmaterial des Devon 6.1. Rigosol-Kolluvisol
aus
Kolluvialschuttlehm (Holozän; Schiefer/Devon) über
anstehendem Schiefer (Devon)
nFK100: 76
pH:
5,4-6,1
Lage:
Braubacher
Koppelstein (ca. 60%)
Braubacher
Mühlberg
(ca. 60%)
Der Feinboden besteht aus schwach sandigem Lehm, der Grobbodengehalt
beträgt 25-50%. "Kolluvisol" bedeutet, dass dieser Boden aus durch
Abspülung verlagertem Material entstand. In 75cm Tiefe beginnt der
felsige Untergrund. Der Boden reagiert schwach sauer, seine
Wasserspeicherfähigkeit ist höher, als in den typischen,
reinen Devonschieferverwitterungsböden des Mittelrheins. Dieser Boden
bringt saftige,
vollmundige, aber elegante
Weine
hervor.
6.2. Rigosol-Kolluvisol
aus
Kolluvialschuttlehm (Holozän; Schiefer/Devon)
nFK100: 118
pH:
5,4-6,1
Lage:
Oberdiebacher
Fürstenberg (ca. 95%)
Der Feinboden besteht aus schwach sandigem Lehm, der Grobbodengehalt
beträgt 25-50%. Dieser Weinbergsboden ist sehr tiefgründig
und verfügt über eine hohe Wasserspeicherfähigkeit. Die
Reben können hier tief wurzeln, die Gefahr von Wasserstreß
wird minimiert. Gute Rieslinge vom Fürstenberg vereinen Schmelz
und Eleganz. Sie zeigen ausgeprägte Noten reifer Äpfel, karamellisierte
und blumige Aromen sowie
eine deutliche Mineralik, die sich in der Nase als Schieferton und am
Gaumen als steinig-feinwürzige Note bemerkbar macht. Hinzu kommt eine
lebendige Säurestruktur.
7. Kolluvien aus Lößlehm
7.1.
Rigosol-Kolluvisol aus
Kolluvialschuttlößlehm (Holozän)
nFK100: 156
pH:
5,4-7,2
Lage:
Bacharacher
Posten (ca.
50%)
Der
Feinboden besteht aus schluffigem Lehm, der Grobbodengehalt
beträgt nur 10-20%. Dieser leicht saure bis neutrale Boden ist
nicht nur sehr feinerdereich, sondern auch tiefgründig. Er besitzt
eine sehr hohe Wasserspeicherfähigkeit. Dieser Boden
dominiert den nördlichen Abschnitt des Bacharcher Posten und
findet sich im Hangfuß des südlichen Posten sowie der
Wolfshöhle. Wo er vorkommt, bedingt er einen deutlich
anderen Weincharakter als der durch
die Leitbodenformation 3.6 geprägte Teil.
8. Böden aus Schuttlößlehm
8.1.
Rigosol-Parabraunerde aus Schuttlößlehm (Pleistozän)
über Lößlehm oder Löß (Pleistozän)
nFK100: 159
pH:
6,8-7,2
Lage:
Oberweseler Oelsberg
(ca. 20%)
Dieser
Boden entstand während der Eiszeiten. Der
Feinboden besteht aus schluffigem Lehm, der Grobbodengehalt
beträgt 10-50%. In 60 cm Tiefe beginnt der Boden in tonigen
Schluff überzugehen und wird noch alkalischer als der Oberboden.
Dieser leicht alkalische und tiefgründige Boden besitzt eine hohe
Wasserspeicherfähigkeit. Die Reben werden hervorragend mit Wasser
und Nährstoffen versorgt. Es ist dieser Boden, der die Kraft in
die Oelsberg-Gewächse bringt und im Gemisch mit dem klassischen
Mittelrhein-Bodentyp 3.2 die Typizität der Oelsberg-Rieslinge
ergibt. Sie sind sehr kraftvoll und bestechen durch eine
ausgeprägte Frucht, manchmal bis hin zu opulenten, exotischen
Aromen;
hinzu kommen feine Gewürznoten.