| St.
Goar
Weinlagen St
Goar: Frohwingert,
Ameisenberg
Weinlagen Werlau: Rosenberg,
Frohwingert, Ameisenberg
http://www.st-goar.de St.
Goar liegt auf der linken Rheinseite gegenüber von
St. Goarshausen. Der Name des Ortes leitet sich von dem Heiligen St.
Goar ab, der sich um 550 hier niederließ und an der
Lohbachmündung eine Klause errichtete. St. Goar's Grab entwickelte
sich zur Wallfahrtsstätte, um 765 entstand hier eines der
ältesten Klöster Deutschlands. Die Stiftskirche St. Goar
wurde im 8. Jahrhundert erbaut und im 11. Jahrhundert wesentlich
erweitert. 1444 wurde die bis heute vorhandene, dreischiffige Halle
errichtet. Neben dem Ort mit Stiftskirche, katholischer
Pfarrkirche, den Stadtmauertürmen und der tourisitisch
geprägten Fußgängerzone (siehe Bild rechts), ist es
natürlich die
Ruine der Burg Rheinfels, die einen Besuch in St. Goar lohnt. Burg
Rheinfels (siehe Bilder unten) wurde 1245 durch Dieter von
Katzenelnbogen
errichtet. Während der Belagerung durch den Rheinischen
Städtebund widerstand sie ein Jahr und vierzehn Wochen lang rund
9000 Angreifern und 50 Schiffen. 1692 und 1734 widerstand die Burg
französischen Truppen, mußte ihnen jedoch 1794
übergeben werden. 1796/1797 fanden erste Sprengungen von Teilen
der Burg statt, 1812 wurde sie versteigert und anschließend als
Steinbruch genutzt. Diesem traurigen Schicksal setzte Kaiser Wilhelm I.
ein Ende, indem er 1843 Burg Rheinfels kaufte. Heute können die
Ruinen sowie die eindrucksvollen, unterirdischen Gänge besichtigt
werden.
In den 1840er Jahren wohnte Ferdinand Freiligrath in St. Goar, empfing
namhafte Kollegen und schrieb wesentliche Teile seines in
Aßmannshausen vollendeten Werkes "Ein Glaubensbekenntniß",
das als eines der wichtigsten Dokumente im Vorfeld der Deutschen
Revolution gilt.
Viele der St. Goarer Weinberge liegen inzwischen brach, doch das
Weingut Philipps-Mühle
hat erfreulicherweise mit der Rodung von
Brachland und Neuanpflanzungen begonnen.
 
St.Goarer/Werlauer Ameisenberg
**
Der Name dieses Weinberges taucht erstmals im 14. Jahrhundert als "ame
Ameysperg" auf [17].
Möglicherweise
deutet er auf das hier in großer Zahl vorkommende Insekt hin -
manchem mag die mittelhochdeutsche Deutung amis = der Geliebte besser
gefallen. Die geologische Grundlage der St. Goarer Lagen sind
devonische Schiefer aus der Zeit des Unterems (jünger als der
Kauber Schiefer), genauer gesagt die Singhofen-Schichten
(sandig-schiefrige Fazies mit Porphyroiden). Daneben findet sich
Lößablagerungen. Die Singhofen-Schichten prägen
beispielsweise auch die Weine der Lagen Bopparder Hamm Ohlenberg und
Engelstein sowie Obernhofer Goetheberg. Der Boden des Ameinesnberges
ist durch zwei verschiedene Leitbodenformen geprägt: Einerseits
findet sich Lehmschutt über in 70 cm anstehendem Schiefer
(Leitbodenform 3.2),
die häufigste Bodenart am Mittelrhein - und andererseits findet sich
flacher Lehmschutt über in 50 cm anstehendem Schiefer
(Leitbodenform 3.1).
Der letztere, nur schwer das Wasser haltende Boden findet sich vor
allem in den östlichen und höheren Bereichen des
Ameisenberges. Dieses ist der flachgründigste Boden unter den
wichtigsten Leitböden des Anbaugebietes. Topographisch läßt
sich der Ameisenberg in zwei verschiedene natürliche
Terroireinheiten unterteilen: den direkt der Festung Rheinfels
gegenüberliegenden Abschnitt sowie den unterhalb des Frohwingert
liegenden Bereich. Der letztere ist 500m vom Fluß entfernt,
85-140m über NN, nach Südosten ausgerichtet und 30-60% steil.
Die Lage besitzt hohes Qualitätspotential (**). Der der Festung
Rheinfels
gegenüberliegende Tels des Ameisenbergs ist 300m vom Rhein
entfernt, 130-190m über NN, ebenfalls nach Südosten
ausgerichtet und verfügt über mittlere Steilheiten zwischen
40 und 55%. Das Qualitätspotential ist vergleichbar (**). Der Ameisenberg
bringt
saftige, süffige Weine hervor. Das Bild unten zeigt den Blick aus
dem unterhalb des Frohwingert gelegenen Ameisenbergs auf das Weingut Philipps-Mühle.
St.Goarer/Werlauer Frohwingert
**
Der Name Frohwingert wurde erstmals im 15 Jahrhundert als "zu Frone
wingarten" erwähnt [17].
Dies weist darauf hin, dass der Weinberg entweder mit Fron belastet
war, oder aber zu einem Fronhof (Herrenhof) gehörte. Der Boden des
Frohwingert ist mit dem des Ameisenbergs vergleichbar und
läßt sich als leichter Tonschieferverwitterungsboden,
entstanden aus Schiefern der Singhofen-Schichten, beschreiben. Es ist
der typische Boden des Mittelrheins: Lehmschutt über in 70
cm anstehendem Schiefer (Leitbodenform 3.2).
Die
kleine Lage Frohwingert ist topographisch einheitlich. Der Weinberg
liegt auf 120-200m über NN, ist 500-1000m vom Rhein entfernt, nach
Süden bis Südosten ausgerichtet und weist eine
durchschnittliche Steigung von 35-50% auf. Die Lage besitzt hohes
Qualitätspotential (**) und kann rassige
Rieslinge mit
fruchtiger Säure hervorbringen.
St.Goarer/Werlauer
Rosenberg *
Wie im Falle des Leutesdorfer Rosenberges sind für den Namen
dieser Weinlage mehrere Deutungen möglich: Ist es ein Ort, an dem
Wildrosen
wachsen, eine
untergegangene Begräbnisstätte, oder ist der Name keltischen
Ursprungs? Nimmt man keltische Ursprünge an, so kann man ross,
roc, roq (=vorspringende Anhöhe) mit "leya" (=Schieferfels)
verbinden und gelangt so zu einer möglichen Erklärung. Der
Untergrund des Rosenberges ist ein mittelschwerer
Tonschieferverwitterungsboden der Singhofen-Schichten mit
Lehmeinlagerungen. Im unteren Teil des Weinberges dominiert Lehmschutt über in 70
cm anstehendem Schiefer (Leitbodenform 3.2).
Weiter
oben finden sich die Lehmeinlagerungen in Form von Schuttlehm über
in 75 cm Tiefe anstehendem Schiefer (Leitbodenform 3.6), die Bodenform, die auch
den Bacharacher Hahn
dominiert (dort allerdings aus Hunsrückschiefer entstanden). Im
Rosenberg sind heute nur noch etwa 1/4 der
ursprünglichen Lage bestockt. Der Rosenberg
liegt mit 180-220m über NN recht hoch, ist 1km vom Rhein entfernt,
nach Südosten ausgerichtet und weist eine durchschnittliche
Steigung von 30-45% auf. Die Lage besitzt mittleres
Qualitätspotential (*) und kann fruchtige,
kräftige und nachhaltige Weine hervorbringen.
Winzer
in St. Goar Das
einzige in St. Goar verbliebene Weingut ist die Philipps Mühle.
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