Der Name dieser Lage weist bereits auf die Bodenbeschaffenheit hin, da
der Begriff "lei" mittelhochdeutsch Schiefer bedeutet. Der
Blick auf die geologische Karte des Mittelrheins zeigt, daß in
den Hammersteiner Weinbergen nicht mehr der

typische, ungegliederte Hunsrückschiefer vorherrscht, wie er sich
etwa in Bacharach findet. Vielmehr dominieren hier die sogenannten
Siegen-Schichten. Hierbei handelt es sich um die geologische Formation
der "Siegener Hauptüberschiebung", die auch die Schieferhänge
des Ahrtales prägt. Alle Hammersteiner Lagen liegen in den
Schichten des Mittelsiegen, während der südlich
anschließende
Leutesdorfer
Forstberg
aus den Obersiegen-Schichten besteht und im sich nördlich
anschließenden
Rheinbrohler
Römerberg
Untersiegen-Schichten beginnen. Die
Mittelsiegen-Schichten bestehen aus einer Wechsellagerung von Ton-,
Silt- und überwiegend Sandstein. Geht man durch die Weinberge, so
findet man kaum noch den schwarzen Leutesdorfer Dachschiefer,
stattdessen dominiert heller, bröckeliger Schiefer. Der im unteren
Teil des Hanges dominierende Boden ist tiefgründiger Schuttlehm
aus devonischer Grauwacke (Leitbodenform
2.3).
Der Feinboden des Rigolhorizontes besteht aus stark lehmigem Sand, der
Grobbodengehalt ist mit 25-50% relativ niedrig. Dieser Boden hat eine
eine
höhere Wasserspeicherfähigkeit als in den meisten Lagen des
Mittelrheins. Im oberen Teil der Lage findet sich
Schiefer-Lehmschutt
über in 80cm Tiefe anstehendem Schiefer mit
Grauwackeeinschaltungen (Leitbodenform
3.4).
Der Feinboden besteht hier aus kalkfreiem, sandig-tonigem Lehm, der
Grobbodengehalt beträgt 50-75%. Dieser Boden ähnelt dem häufigsten
Mittelrhein-Boden (Leitbodenform
3.2,
Kauber Roßstein etc.), zeigt allerdings eine etwas weniger saure
Bodenreaktion, eine etwas größere Tiefe des
Rigolhorizontes und eine minimal höhere Wasserspeicherfähigkeit. Die
Lage "In den Layfelsen" kann man als eine
Terroir-Einheit auffassen, da der unterhalb der Straße gelegene,
vollkommen flache Teil als Hammersteiner Hölle abgegrenzt wurde.
Der Weinberg liegt auf 60-100m über NN und ist nach
Süd-Südwesten ausgerichtet. Der Hangfuß schiebt sich
zwischen 70 und 200m an den Rhein heran. Über den gesamten
Weinberg gemessen findet man Steigungen zwischen 30% und 50%, wobei die
Lage im oberen Teil steiler ist und im Hangfuß flacher
ausläuft. Einst zog sich diese Lage deutlich höher den Hang
hinauf, außerdem reichte ein nach Südosten ausgerichteter
Teil ein gutes Stück in das Tal des Hammersteiner Bachs hinein.
Die Rieslinge dieser Lage sind bukettreich, mit opulenter Frucht,
Würze und Schiefernote.
Hammersteiner
Hölle *
Der Lagenname
weist auf abfallendes Gelände hin, im Althochdeutschen steht
halda, helda für
Halde. Der Boden besteht aus tiefgründigem Kieslehm, einem typischen
Sediment der Rheinterrasse (Leitbodenform
4.1).
Dieser Bodentyp besitzt eine ausgesprochen hohe
Wasserspeicherfähigkeit. Hier entstehen Weine, die
eher durch Frucht als durch Mineralität gekennzeichnet sind.
Erzeugt man hier Rieslinge, so entstehen frühreifende Weine mit
Aromen von Äpfeln und
Birnen bis hin zu Bananen. Besonders geeignet ist die Hammersteiner
Hölle für den Anbau von Burgunder-Reben. Die Lage befindet sich
zwischen der Bundesstraße
und der die Weinberge teilenden Ortsdurchgangsstraße. Das Bild
unten
zeigt den Blick aus "In den Layfelsen" auf die "Hölle" - die die Lagen
trennende Straße ist gut zu erkennen. Die Hammersteiner
Hölle
liegt 60m über NN, ist beinahe vollkommen flach und beginnt in
50-130m Entfernung vom Rhein.
Hammersteiner Schloßberg
*-**
Der Lagenname
weist auf die Burgruine Hammerstein hin. Geologisch dominieren hier die
Tonschiefer der Siegener Schichten. Die langgestreckte
Lage schließt sich südlich an In den Layfelsen an und endete
früher erst an der Süd-Südostseite des

Hammersteiner Schloßberges. Inzwischen endet die Lage kurz hinter
der Basilika St. Georg. Man kann den Hammersteiner Schloßberg als
eine Terroir-Einheit auffassen. Der Boden des Schloßbergs besteht
überwiegend aus Schiefer-Lehmschutt
über in 80cm Tiefe anstehendem Schiefer mit
Grauwackeeinschaltungen (Leitbodenform
3.4,
siehe oben unter "In den Layfelsen"). Im Hangfuß des westlichen Teils
der Lage findet sich wieder der Layfelsen-Boden, nämlich tiefgründiger
Schuttlehm aus devonischer Grauwacke (Leitbodenform
2.3, siehe oben). Die Lage
Schloßberg ist nach
Südwesten bis Westen ausgerichtet und schiebt sich 100-200m an den
Rhein heran, wobei sie zwischen 60 und 100m über NN liegt. Die
Lage
läuft teilweise weit in die Ebene aus und besitzt sehr
unterschiedliche
Steigungen, die über den gesamten Berg zwischen 15 und 50%
betragen.
Das Bild oben zeigt den Blick aus dem Schlossberg in Richtung des
Ortes.
Leider ist inzwischen auch der Teil der Lage unbestockt, der sich
entlang
des Kerbergsbaches hinzog. Dieser Teil der Lage war nach Süden
ausgerichtet,
lag zwischen 80 und 190 m über NN und wies Steigungen von 40-60%
auf.
Der Schloßberg ergibt einen haltbaren, stahligen Riesling mit
eher dezentem
Bukett.