Bornich

Weinlage: Rothenack

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Bornich liegt rechtsrheinisch abseits des Flusses auf der Rheinhöhe, zwischen Dörscheid und St. Goarshausen. Hier herrscht eine komplett andere Atmosphäre, als im manchmal geradezu vollgestopften Engtal. Das flache, durch Ackerbau geprägte Land läßt den Blick in die Weite schweifen, der Wind pfeift über die Ebene und der Besucher genießt die Ruhe.
Der Ort Bornich wird erstmal 1138 erwähnt, damals "Bornacho" genannt. Im Laufe seiner wechselvollen Geschichte wurde Bornich mehrfach in Brand gesetzt, so im Jahre 1518, als es im Rahmen einer Fehde zwischen zwischen adligen Landbesitzern geplündert wurde. Diese Erfahrungen mündeten in die Verlagerung der Scheunen außerhalb der Ortsbefestigung - der Scheunenring ist bis heute erkennbar. Sehenswert is die inzwischen evangelische Ortskirche, die in Teilen aus dem 12. Jahrhundert stammt. Mit über 1200 Einwohnern ist Bornich heute die größte Landgemeinde innherhalb der Verbandsgemeinde Loreley. Der Bornicher Weinbau läßt sich bis in das Jahr 1245 zurückverfolgen. Die sich Anfang des 20. Jahrhunderts häufenden Mißernten und Schädlingsprobleme führten auch in Bornich 1934 zur Gründung der Winzergenossenschaft, inzwischen eine Rarität am Mittelrhein. Die kleine Winzergenossenschaft Loreley Bornich e.G. hat 60 Mitglieder und bearbeitet insgesamt 6 ha Weinberge in Bornich, St. Goarshausen und Dörscheid. Neben Riesling (77%) werden auch Kerner, Müller-Thurgau, Spätburgunder und Regent angebaut.



Bornicher Rothenack *-**

Der Name Rothenack bezeichnet einen gerodeten Felsvorsprung (Nacken). Früher wurden unter dem Namen Rothenack 20 ha verschiedener Flächen, auch abseits des Rheins zusammengefasst, heute hat er sich auf ein ca. 3 ha großes Filetstück zurückgezogen. Der Blick auf die geologische Karte offenbart, dass der Rothenack im Bereich der Unterems-, genauer gesagt der Singhofen-Schichten liegt, die auch Teile des Bopparder Hamm prägen (z.B. Ohlenberg). Hierbei handelt es sich um eine Wechsellagerung aus Ton-, Silt- und Sandstein mit Einlagerungen von saurem Tuffit. Der Name dieses Weinberges ist perfekt gewählt, denn auch heute noch liegt er auf einer Erhöhung des Steilhangs, ringsum von Wald umgeben und blickt auf den Rhein. Der Weinberg ist durch Straßen gut erschlossen, vom Besucher leicht begehbar und deutlich von der Flurbereinigung geprägt. Hier findet man auch den Weinlehrpfad Loreley, der auf 20 Schautafeln Grundinformationen zum Weinbau bietet. Topographisch kann man den Rothenack als einheitliche, natürliche Terroir-Einheit betrachten. Der Fuß des Rothenack nähert sich bis auf 200 m dem Rhein, der Weinberg ist nach Südwesten ausgerichtet und liegt mit 140 - 209 m über NN vergleichsweise hoch. Die Steigung des Rothenack beträgt durchschnittlich 30-40%. Der Boden des Rothenack besteht zum größten Teil aus Rigosol-Pararendzina aus pleistozänem Schuttlöß (Leitbodenform 5.1), eine Bodenform, die auch den Bopparder Hamm Feuerlay prägt. Dieser Boden ist tiefgründig, kalkhaltig und besitzt eine sehr hohe Wasserspeicherfähigkeit. Im Bopparder Hamm Feuerlay bringt dieser Boden sehr kraftvolle, füllige Rieslinge hervor, die neben komplexen Fruchtspektren, blumigen und karamellisierten Aromen, über ausgeprägte Aromen strenger Gewürze verfügen. Im oberen Bereich des Rothenack findet man höhere Lehmanteile, der Boden hat hier eine noch höhere Wasserspeicherfähigkeit und ist weniger kalkhaltig. Das Bild unten zeigt den Blick aus dem Weinberg auf den Rhein.




Satellitenbild: Bornicher Rothenack
     


Winzer in Bornich

Die Weinbautradition wird seit 1934 von der Winzergenossenschaft Loreley aufrechterhalten. 
 


 

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